Julenek – Wettervorhersage für die Landwirtschaft?

  • By Stefanie Simon
  • 13 Jan, 2018

Die Weihnachtsgarbe

Weihnachten liegt nun schon ein paar Tage zurück, aber von meinem Schreibtisch aus gucke ich auf den Julenek, einen der wenigen original norwegischen Weihnachtsbräuche, den ich dieses Jahr für mich "gekapert" habe. Allerdings habe ich statt Weizen, Roggen oder Gerste ein paar Bund Hirse an den Stock gebunden und noch einige Meisenknödel dazu gehängt. Zwei Kohlmeisen und eine Blaumeise waren sofort sehr angetan. Zu meiner Freude gesellte sich kurze Zeit später auch ein Buntspecht dazu, der nun täglich vorbeikommt.  Nur die ca. 150 Spatzen haben das Ding über zwei Wochen lang misstrauisch beäugt und gemieden, dabei sind sie sonst nicht zimperlich, wenn es ums Fressen geht.
Heute, beim Übersetzen eines Artikels, habe ich eine mögliche Erklärung gefunden:
Das Verhalten der Vögel am Julenek diente auch dazu, Vorhersagen für das kommende Jahr zu treffen: viele Vögel = gutes Jahr für das Getreide, wenig Vögel oder große Vögel als erste am Julenek = schlechte Ernte.
Es sieht also schlecht aus für das kommende Jahr! Aber es besteht noch ein Funken Hoffnung: Wenn es explizit um den Anbau von Getreide geht, ich aber statt der landesüblichen Sorten Hirse verwendet habe, ist vielleicht nur die pommersche Hirseernte betroffen ...
Diese Vorhersage macht Sinn :-)

Nachtrag November 2018:
Hinter uns liegt einer der wärmsten und trockensten Sommer überhaupt. In weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas verdorrte das Getreide auf den Feldern, teilweise wurde Vieh notgeschlachtet, die Getreidepreise steigen ...